FAQ - Häufig gestellte Fragen
Erfahre hier Grundlegendes zur Mediation, Kosten einer Mediation, Ausbildung und Rolle von Mediator:innen, was zertifiziert oder lizenziert bedeutet, worauf du bei der Suche achten solltest, wie und wann die Konfliktpartei am besten eingebunden werden sollte und was digitale Mediation ist.
Grundlegendes zur Mediation
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6 Gute Gründe für eine Mediation:
Kostengünstiger als ein Gerichtsverfahren
Energie und Zeitersparnis
Hohe Erfolgschance
Nachhaltige Konfliktlösung
Win-Win für alle
Vertraulichkeit
Hier noch einige weitere Gründe für eine Mediation:
Neutralität und Unparteilichkeit: Ein:e Mediator:in ist eine neutrale dritte Partei, die keine persönlichen Interessen im Konflikt hat. Dies ermöglicht eine faire und ausgewogene Behandlung der Anliegen aller Beteiligten.
Förderung der Kommunikation: Der:die Mediator:in erleichtert die Kommunikation zwischen den Parteien. Er schafft eine Umgebung, in der alle Seiten frei sprechen können, ohne Unterbrechungen oder Vorurteile.
Eigenverantwortliche Lösungen: Mediation zielt darauf ab, dass die Parteien selbst Lösungen entwickeln, die für sie akzeptabel sind. Dies führt oft zu langfristig tragfähigen Vereinbarungen, da die Beteiligten an der Gestaltung beteiligt sind.
Erhalt der Beziehung, da der Fokus auf einer kooperativen Lösung statt auf Gewinnen oder Verlieren liegt.
Flexibilität: Das Mediationsverfahren kann an die Bedürfnisse der Parteien angepasst werden und bietet Raum für informelle Gespräche und Klärungen.
Reduzierung emotionaler Belastung: Die Struktur der Mediation ermöglicht es den Parteien, ihre Emotionen auszudrücken und besser zu verstehen, was zur Entspannung beitragen kann.
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Mediation ist für eine breite Palette von Anwendungsbereichen geeignet, in denen Konflikte auftreten. Hier einige häufige Anwendungsfelder:
Familie
Paar
Scheidung (mit Möglichkeit einer schriftlichen (Scheidungsfolgen-)Vereinbarung, die man für zusätzliche Sicherheit, Verbindlichkeit und rechtliche Durchsetzbarkeit, notariell beurkunden lassen kann)
Erbschaft
Nachbarschaft, Mieter - Vermieter
Schul- und Bildungswesen
Wirtschaft und Organisation (Unternehmensnachfolge, Teamkonflikte, Gesellschafterkonflikte, etc.)
Baumediation
Öffentlicher Sektor
Mediator:innen sind in der Regel auf unterschiedliche Fachbereiche spezialisiert und unterstützen dich dabei Konflikte in dem jeweiligen Anwendungsbereich zu lösen und helfen dir und der Konfliktpartei eine konstruktive Lösungen zu finden.
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Die Mediation folgt einem strukturierten Ablauf, der sich typischer Weise in dem sog. Mediationsverfahren in folgende fünf Phasen aufteilt:
Phase 1 - Begrüßung, Information und Auftragsklärung
Phase 2 - Konfliktdarstellung Mehr erfahren und Ermittlung der Konfliktthemen
Phase 3 - Bearbeitung der Konfliktthemen Mehr erfahren und Aufdecken von Mehr erfahrenBedürfnissen/Interessen
Phase 4 - Erarbeitung von Lösungen
Phase 5 - Abschlussgespräch, (schriftliche) Lösungsvereinbarung bzw. Abschlussvereinbarung
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Bereitschaft zur Teilnahme
Offenheit für Kommunikation und Kooperationsbereitschaft
Vertraulichkeit, Respekt und Wertschätzung, kontrollierte Emotionen
Verständnis für den Prozess
Offenheit für kreative Lösungen und Bereitschaft zur Kompromissfindung
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Nein. Mediation ist freiwillig. Keiner kann dazu gezwungen werden. Du kannst die Konfliktpartei lediglich darum bitten Mediation als Konfliktlösung zu versuchen und aufzeigen warum dir das wichtig wäre.
Mehr erfahren zu den fünf Grundsätzen der Mediation
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Grundsätzlich ist das, was in einer Mediation vereinbart wird, rechtlich bindend, besonders wenn die Vereinbarungen schriftlich (als Abschlussvereinbarung) festgehalten und von allen Parteien unterzeichnet werden. Dies basiert auf dem Prinzip der Vertragsfreiheit.
In einigen Fällen kann eine notarielle Beurkundung ratsam oder erforderlich sein.
Mehr erfahren über die rechtliche Verbindlichkeit von in der Abschlussvereinbarung festgelegten Vereinbarungen.
Kosten einer Mediation
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Einige Mediator:innen arbeiten auf individuell vereinbarter Stundenbasis, andere wiederum haben feste Stunden- bzw. Tagessätze. Das Honorar von Mediator:innen richtet sich nach Kriterien wie Art und Komplexität des Konflikts und der Anzahl der Konfliktparteien. Das Stundenhonorar reicht dabei von 80,00 € - 350,00 €, wobei der Mittelwert je nach Region bei ca. 160,00 € liegt. Die Kosten der Mediation werden meistens zu gleichen Teilen von den Konfliktparteien getragen.
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Ein Mediationsverfahren ist, genauso wie ein Gerichtsverfahren, nicht kostenlos. Die Mediation ist aber in der Regel kostengünstiger als ein Gerichtsverfahren. Auch kann die Mediation selbstverständlich jederzeit beendet werden. Wenn von den Parteien gewünscht, wird das Honorar nur nach den tatsächlich geleisteten Stunden berechnet.
Selbstverständlich fallen bei der Mediation keine Kosten wie Gerichts-, Anwalts- und Sachverständigenkosten an.
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Während sich bei einem Gerichtsverfahren erst am Ende des Verfahrens entscheidet, wer die Kosten zu welchem Teil trägt, wird bei einer Mediation gleich zu Beginn des Verfahrens die Höhe des Stundenhonorars und wer die Kosten zu welchem Teil trägt in der Mediationsvereinbarung vereinbart. Meistens werden die Kosten des Mediationsverfahrens zu gleichen Teilen von den Konfliktparteien getragen. Die Mediand:innen können jedoch auch vereinbaren, dass eine der Konfliktparteien die Kosten vollständig übernimmt oder einen größeren Anteil übernimmt.
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Das kommt drauf an. In Deutschland können Rechtsschutzversicherungen in einigen Fällen die Kosten einer Mediation übernehmen. Allerdings hängt dies von den individuellen Bedingungen und dem Umfang der Rechtsschutzversicherung ab. Es ist wichtig, die genauen Bedingungen der Versicherungspolice vorab zu prüfen und gegebenenfalls mit der Versicherungsgesellschaft zu sprechen, um herauszufinden, ob ein Mediationsverfahren abgedeckt ist.
Ausbildung und Rolle der Mediator:innen
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Zertifiziert
Laut Mediationsgesetz darf sich als zertifizierter Mediator bzw. zertifizierte Mediatorin bezeichnen, wer eine entsprechende Ausbildung abgeschlossen hat, die den Anforderungen der Verordnung über die Aus- und Fortbildung von zertifizierten Mediator:innen entspricht. Zudem hat sich der:die zertifizierte Mediator:in entsprechend den Anforderungen der Rechtsverordnung fortzubilden.
Laut Rechtsverordnung umfasst die Ausbildung zum zertifzierten Mediator bzw. zur zertifizierten Mediatorin einen Lehrgang (120 Präsenzzeitstunden) und mindestens eine Einzelsupervision nach einer Mediation. Der Lehrgang vermittelt festgelegte Inhalte mit praktischen Übungen. Eine Bescheinigung (Zertifikat) bestätigt den erfolgreichen Abschluss der Ausbildung.
Zertifizierte Mediator:innen sind Personen, die durch eine offizielle Stelle oder Organisation qualifiziert wurden, um als neutrale Dritte in Konfliktsituationen zwischen verschiedenen Parteien zu agieren.
Zudem gibt es Lizenzierungen durch Verbände, wie etwa dem Bundesverband Mediation e.V., sowie den Zusatz “QVM-Mediator:in”, die die Anforderungen der Verordnung über die Aus- und Fortbildung von zertifizierten Mediator:innen umfassen und zugleich quantitativ und qualitativ deutlich über sie hinausgeht.
Lizenziert nach Verbänden
Mediator:innen können Ihre Mediationsausbildung von Verbänden lizenzieren lassen und ihr eine geschützte Bezeichnung z.B. als „Mediator BM®“ geben und so die Qualität ihrer Qualifikation hervorheben. Verbandszugehörigkeit ist vorausgesetzt.
Verbände, die Lizenzierungen anbieten sind zum Beispiel:
Bundesverband Mediation (BM) e.V.
Bundes-Arbeitsgemeinschaft Familien-Mediation (BAFM) e.V.
Bundesverband Mediation in Wirtschaft und Arbeitswelt (BMWA) e.V.
QVM-Mediator:in
Der QualitätsVerbund Mediation (QVM) gibt als verbandsübergreifende Stelle allen Mediator:innen die Möglichkeit, sich von einer unabhängigen, neutralen und fachkundigen Prüfstelle zertifizieren zu lassen. Der Standard geht über die Anforderungen der Verordnung hinaus. Er setzt etwa einen Ausbildungsumfang von mindestens 200 Zeitstunden sowie insgesamt fünf supervidierte eigene Mediationen voraus.
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Die Rolle eines Mediators bzw. einer Mediatorin ist es, als neutrale:r Vermittler:in in Konfliktsituationen zu agieren. Er bzw. sie erleichtert die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den Konfliktparteien, um eine gemeinsame Lösung zu finden. Während des Mediationsverfahrens führt der:die Mediator:in die Parteien durch strukturierte Gespräche und hilft dabei, Missverständnisse zu klären, Interessen zu identifizieren und kreative Lösungen zu entwickeln. Dabei achtet er bzw. sie darauf, dass das Verfahren fair, ausgewogen und vertraulich bleibt.
Der:die Mediator:in ist unparteiisch und hat keine persönlichen Interessen im Konflikt. Die Hauptaufgaben umfassen das Schaffen einer sicheren und offenen Umgebung, in der die Parteien frei sprechen können, das Lenken der Gespräche in produktive Bahnen, das Identifizieren gemeinsamer Interessen und das Helfen bei der Entwicklung von Vereinbarungen, die für alle Beteiligten akzeptabel sind.
Achtung: Er bzw. sie trifft keine Entscheidungen für die Parteien, sondern unterstützt sie dabei, selbstbestimmte Lösungen zu finden, die ihre Bedürfnisse und Anliegen berücksichtigen.
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Nein. Mediator:innen treffen keine Entscheidungen für die Parteien, sondern unterstützen sie dabei, selbstbestimmte Lösungen zu finden, die ihre Bedürfnisse und Anliegen berücksichtigen.
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Co-Mediator:in, steht für "Cooperative Mediator:in". Dies bezieht sich auf eine Situation, in der nicht nur ein einzelner Mediator bzw. eine einzelne Mediator:in, sondern ein Team von Mediator:innen an einem Mediationsverfahren teilnimmt. Die Mediator:innen arbeiten zusammen, um den Konflikt zu bearbeiten und die Parteien bei der Lösungsfindung zu unterstützen.
Die Zusammenarbeit ermöglicht noch mehr Qualität, unterschiedliche Perspektiven, Effizienz, zusätzliche Unterstützung und spezialisierte Fähigkeiten im Umgang mit Konflikten.
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CP steht für "Cooperative Praxis" in der Mediation. Dies ist ein Ansatz zur Konfliktlösung, bei dem speziell ausgebildete Anwälte als Mediator:innen fungieren und die Parteien bei der Lösung ihrer Streitigkeiten unterstützen. Im CP-Verfahren arbeiten Anwälte gemeinsam mit den Parteien zusammen, um eine eigenverantwortliche und rechtsverbindliche Vereinbarung zu erzielen.
Im Gegensatz zur traditionellen Mediation sind die Anwälte im CP-Verfahren keine neutralen Vermittler:innen, sondern vertreten aktiv die Interessen ihrer jeweiligen Partei. Dennoch sind sie durch ein vertragliches Regelwerk verpflichtet, kooperativ und unterstützend an der Konfliktlösung mitzuwirken. Ziel ist es, eine Lösung zu finden, die die Bedürfnisse und Interessen beider Seiten berücksichtigt.
Das CP-Verfahren nutzt Elemente der Mediation, um den Dialog zwischen den Parteien zu erleichtern, aber es integriert auch rechtliche Aspekte, da die Anwälte die Parteien rechtlich beraten und während des gesamten Prozesses begleiten. CP bietet eine Möglichkeit, komplexe Konflikte außergerichtlich zu lösen und gleichzeitig die Vorzüge der Mediation und der rechtlichen Vertretung zu kombinieren.
Rund um die Suche von Mediator:innen
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Informiert euch über eine Mediation. Das Wichtigste vorab: Eine Mediation ist immer freiwillig, d.h. eine Mediation kann nur stattfinden, wenn alle Konfliktparteien dazu bereit sind.
Klicke auf den Button “MEDIATOR:IN FINDEN”
Gebe an, in welchem Bereich du einen Konflikt hast. Bereiche können etwa sein: Familie, Paar, Erbe, Scheidung, Wirtschaft und Organisation, etc.
Gebe an, ob die Mediation vor Ort oder digital stattfinden soll (z.B. über Google Meets oder Zoom). Wenn du dir noch unsicher bist, empfehlen wir dir zunächst nach örtlichen Mediator:innen zu suchen und anschließend im digitalen Bereich zu schauen.
Wähle die Region aus, wo die Mediation stattfinden soll.
Vergleiche die Profile, die dir angezeigt werden und bespreche ausgewählte Profile mit deiner Konfliktpartei. Wenn ihr euch für einen oder zwei entschieden habt, fragt für ein Vorgespräch an.
Vereinbart ein kostenloses Vorgespräch (in der Regel 30 Minuten) um Rahmenbedingungen, Kosten sowie das weitere Vorgehen mit dem bzw. der Mediator:in zu besprechen.
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In Deutschland ist nur der Begriff des “zertifizierten Mediators” bzw. der zertifizierten Mediatorin gesetzlich geschützt, nicht jedoch der Begriff des “Mediators” bzw. der “Mediatorin”. Eine gesetzlich anerkannte Mediationsausbildung haben aber nur solche Mediator:innen, die sich als zertifizierte Mediator:innen im Sinne des Mediationsgesetzes bezeichnen dürfen. Um nicht an unerfahrene bzw. unausgebildete Mediator:innen zu geraten, solltest du daher auf folgende Kriterien achten:
Ausbildung
Fachlichkeit - Berufserfahrung
Webauftritt
Kostenloses Vor- bzw. Erstgespräch
Persönlichkeit
Verfügbarkeit
Ort und Kosten der Mediation
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Es ist keine zwingende Notwendigkeit, dass der:die Mediator:in auch Rechtsanwalt bzw. -anwältin ist. Mediator:innen ohne juristischen Hintergrund können ebenfalls effektiv in Scheidungsfällen arbeiten. Die entscheidende Fähigkeit eines Mediators bzw. einer Mediatorin liegt darin, Konflikte zu bewältigen und die Kommunikation zwischen den Parteien zu fördern, um gemeinsame Lösungen zu finden.
Ein rechtskundiger Hintergrund kann jedoch in komplexen Fällen von Vorteil sein, um rechtliche Aspekte präziser zu behandeln. Weitere Aspekte:
Rechtskundige Mediator:innen verstehen die komplexen rechtlichen Aspekte z.B. einer Scheidung. Dies ermöglicht es, rechtliche Rahmenbedingungen, Rechte und Pflichten der Parteien besser zu erklären und in die Mediation einzubringen.
Informierte Entscheidungen: Er:Sie kann den Parteien helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen, indem er:sie ggf. die rechtlichen Konsequenzen ihrer Vereinbarungen aufzeigt.
Vorbereitung der Scheidungsdokumente: Anwalts-Mediator:innen können bei der Erstellung der notwendigen rechtlichen Dokumente für die Scheidung, wie Scheidungsvereinbarungen und andere Unterlagen, unterstützen.
Aber Achtung:
Mediator:innen sind in erster Linie eine neutrale dritte Partei, die darauf abzielt, eine faire und einvernehmliche Lösung zu finden. Rechtskundige Mediator:innen sollten sicherstellen, dass sie die Rolle als neutraler Vermittler nicht mit der Rolle als Anwalt für eine der Parteien vermengt. Vor Beginn der Mediation sollten die Rollen und Erwartungen klar definiert werden, um potenzielle Interessenkonflikte zu vermeiden.
Einbindung der Konfliktpartei
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Die Unparteilichkeit eines:r Mediator:in ist von entscheidender Bedeutung für den Erfolg des Mediationsverfahren. Wenn deine Konfliktpartei bereits Kontakt mit der dir vorgeschlagenen Mediatorin hatte, ist verständlich, dass du Bedenken hinsichtlich der Neutralität hast. Es ist wichtig, diese Bedenken offen anzusprechen und zu klären, um sicherzustellen, dass die Mediatorin in der Lage ist, unparteiisch und neutral zu agieren. Die Bedenken kannst du mit Sicherheit in dem Vorgespräch mit der Mediatorin thematisieren und klären.
Ein:e professionelle:r Mediator:in wird solche Situationen erkennen und sicherstellen, dass er oder sie keine persönlichen Verbindungen oder Vorurteile hat, die den Verlauf der Mediation beeinflussen könnten. In der Regel führt der:die Mediator:in ein Vorgespräch mit allen Beteiligten Konfliktparteien.
In einigen Fällen könnte es ratsam sein, gemeinsam mit deiner Konfliktpartei eine:n Mediator:in auszuwählen, der:die für beide Seiten als neutral akzeptabel ist. Dies kann das Vertrauen in das Mediationsverfahren stärken und die Chancen auf eine erfolgreiche Konfliktlösung verbessern.
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Die Mediation ist freiwillig. Fehlt schon die Bereitschaft zu einer Mediation, fehlt auch die Bereitschaft, gemeinsam eine Lösung des Konflikts zu erarbeiten. Die Frage, ob deine Konfliktpartei für eine Mediation offen ist, kannst du nur beantworten, indem du ihr diese Option vorschlägst. Hierbei kommt es entscheidend darauf an, wie du die Idee der Mediation vermittelst:
Wichtig ist Verständnis für dein Gegenüber zu haben. Oft begegnet einem ablehnende Haltung seitens der Konfliktpartei. Diese sieht sich im Recht und fühlt sich missverstanden. Manchmal sind Ängste der Grund für die Ablehnung: Angst vor Konfrontation, neuen Verletzungen oder vor dem Eingeständnis von Schwächen und Verletzlichkeit. Häufig wird auch argumentiert, man könne sich ja auch nochmal so an einen Tisch setzen.
Daher stellt sich die Frage: Wie vermittelst du die Idee einer Mediation erfolgreich? Betone immer den Wert der Lösungsfindung und den Erhalt einer positiven Beziehung zur Konfliktpartei. Kläre, dass es nicht um Sieg oder Niederlage geht, sondern um einen gemeinsamen Weg zur Konfliktlösung. Erkläre, dass die Mediation eine Herangehensweise darstellt, wenn scheinbar kein Vorankommen möglich ist. Betone, dass der:die Mediator:in als neutrale:r Vermittler:in für eine rationale und ausgeglichene Kommunikation sorgt. Dies fördert den Dialog zwischen den Parteien und stellt sicher, dass alle fair und ausgewogen in den Prozess eingebunden sind. Weise darauf hin, dass in der Mediation die Bedürfnisse und Interessen aller Seiten gleichberechtigt berücksichtigt werden. Wichtig ist auch, zu betonen, dass der:die Mediator:in von allen Parteien gemeinsam ausgewählt wird – denn nur ein:e für alle Seiten passende:r Mediator:in kann eine erfolgreiche Mediation erzielen. Um potenziellen Ängsten deiner Konfliktpartei entgegenzuwirken, betone erneut, dass die Mediation freiwillig ist und jederzeit abgebrochen werden kann.
Die Überzeugung zur Mediation erfordert Mut, auf die Konfliktpartei zuzugehen, trotz all ihrer Gefühle und Einwände. Dieser Mut lohnt sich jedoch. Mediation kann zu einer nachhaltigen, zufriedenstellenden Lösung für alle Seiten führen – ohne Frust, Trauer, schlaflose Nächte oder Enttäuschung.
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Option 1: Zuerst auf die Konfliktpartei zugehen
Jeder Konflikt ist einzigartig, und es gibt keine festen Regeln. In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, Mediator:innen zu recherchieren und eine Liste potenzieller Mediator:innen vorzubereiten, um sie dann gemeinsam mit der Konfliktpartei zu besprechen. Die Vorgehensweise hängt von der Natur des Konflikts, den Personen und den Umständen ab. Oft ist es jedoch sinnvoll, zuerst auf die Konfliktpartei zuzugehen und die Idee der Mediation vorzustellen, bevor Mediator:innen gesucht werden. Hier sind die Gründe dafür:
Einbeziehung der Konfliktpartei
Gemeinsame Entscheidung
Partizipation am Auswahlprozess
Klärung der Erwartungen
Vertrauensaufbau
Option 2: Zuerst passende Mediator:innen finden und dann auf die Konfliktpartei zugehen
Wenn du eine:n oder mehrere Mediator:innen gefunden hast und bereit bist, die Mediation anzugehen, kannst du deine Konfliktpartei ansprechen. Du kannst sie über deine Absicht informieren, eine Mediation zu versuchen, um den Konflikt auf konstruktive Weise zu lösen. Ratsam ist, mehr als ein Mediator:innen-Profil zu finden und der Konfliktpartei vorzuschlagen, um ihr so eine Wahlmöglichkeit zu lassen. Sende die Weblinks der entsprechend ausgewählten Profile der Mediator:innen deiner Konfliktpartei zu und binde sie so aktiv in den Prozess mit ein.
Digitale Mediation oder vor Ort?
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Die digitale Mediation ermöglicht es, Konflikte effizient und flexibel ohne physische Anwesenheit zu behandeln. Durch Videokonferenzen und Telefonate können Menschen aus verschiedenen Orten Konflikte lösen.
Hinweis: Es besteht ebenso die Möglichkeit, die Mediation anfangs persönlich vor Ort abzuhalten und später im Verlauf auf digitale Weise fortzusetzen. Ebenso ist es umgekehrt denkbar, zuerst digital zu beginnen und später zu persönlichen Treffen überzugehen.
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Vorteile
Die digitale Mediation ermöglicht es regional verteilten Parteien, effizienter und flexibler Konflikte zu lösen. Sie reduziert Reisekosten, bietet zeitliche Flexibilität und erleichtert den Zugang zu professionellen Mediator:innen.
Herausforderungen
Eine Herausforderung ist die geringere nonverbale Kommunikation. Bei hoch emotionalen Konflikten können nonverbale Aspekte der Kommunikation in virtuellen Umgebungen möglicherweise nicht so gut erfasst werden.
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Die Wahl des Mediationsorts ist entscheidend für den Erfolg. Viele Mediator:innen haben eigene Räumlichkeiten. Es ist auch üblich einen neutralen Ort zu wählen, zu denen alle Konfliktparteien anreisen und so auch etwas räumlichen Abstand zum Konflikt haben. Hierbei hilft dir typischer Weise der Mediator oder die Mediatorin in der Auftragsklärung. Wichtig bei der Auswahl der Orts sind u.a.:
Neutralität: Wählt einen neutralen Ort, der für alle fair ist
Physisch oder virtuell: Entscheidet, ob ihr euch persönlich oder virtuell treffen möchtet
Vertraulichkeit: Achtet auf Privatsphäre für offene Gespräche
Einvernehmen: Entscheidet gemeinsam mit den Konfliktparteien
Bedürfnisse: Berücksichtigt die Wünsche aller Beteiligten
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Wenn die Konfliktparteien regional verstreut sind, erfordert dies besondere Überlegungen bei der Wahl des Mediationsorts. Beteilige die Konfliktparteien bei der Entscheidung über den Mediationsort, denn ein gemeinschaftlicher Ansatz kann zu mehr Akzeptanz und Engagement führen.
Hier sind einige Schritte, die dir und der bzw. den Konfliktpartei(en) bei der Entscheidung helfen können:
Digitale Mediation in Erwägung ziehen: Angesichts der räumlichen Distanz kann eine virtuelle Mediation über Videokonferenzen eine effektive Lösung sein. Dies ermöglicht den Beteiligten, von verschiedenen Orten aus teilzunehmen, ohne Reisezeiten und -kosten.
Zentrale Standorte: Wenn persönliche Treffen bevorzugt werden und die räumliche Verteilung es erlaubt, sucht nach zentral gelegenen Orten, die für alle Beteiligten gut erreichbar sind.
Bedeutung des Konflikts: Berücksichtige die Schwere des Konflikts. Bei hochgradigen Konflikten kann es ratsam sein, sich für einen neutralen, professionellen Ort zu entscheiden, der eine bessere Kontrolle über die Umgebung bietet.
Technische Infrastruktur: Wenn virtuelle Mediation in Betracht gezogen wird, stellt sicher, dass alle Parteien über die erforderliche Technologie (Computer, Webcam, Mikrofon) und eine zuverlässige Internetverbindung verfügen.
Letztendlich sollte der gewählte Mediationsort den Bedürfnissen und Umständen der Konfliktparteien gerecht werden, um eine effektive Kommunikation und Lösungsfindung zu fördern.
Fragen zu heymediation
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Wir sind Sophie und Johannes. Wir sind Volljuristin sowie Wirtschaftsjurist (MBA).
Wir setzen uns dafür ein, dass jeder Zugang zu qualifizierten Mediator:innen hat, um Konflikte in sinnvolle Dialoge zu verwandeln. Wir glauben an die große Kraft der Mediation, die nicht nur Konflikte löst, sondern auch nachhaltige Veränderungen in den Köpfen und Herzen der Beteiligten bewirkt. Dazu möchten wir Mediation bekannter und zugänglicher machen.
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Nein. Es entstehen keinerlei Kosten für dich. Wir unterstützen dich bei der Suche passender zertifizierter Mediator:innen ohne Kosten und andere Bedingungen. Wir hoffen euch so bei der Konfliktbeilegung unterstützen zu können.
Hinweis: Eure Privatsphäre liegt uns am Herzen. Wir legen großen Wert auf Integrität und den Schutz eurer Daten. Aus diesem Grund versichern wir euch, dass wir keinerlei Newsletter verschicken und eure Daten, wie E-Mail-Adressen, Namen, etc., nach ihren Verwendungszwecken sorgfältig löschen.